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Risikogruppe Wohnungslose kann nur noch eingeschränkt betreut werden
Wegen der erforderlichen Maßnahmen zur Vorbeugung einer weiteren Verbreitung des Coronavirus kann das Sozialprojekt Prenzlauer Berg seine Gäste nur noch eingeschränkt betreuen.Die Ausbreitung des Coronavirus und die Maßnahmen dagegen treffen eine ohnehin ausnehmend schwache Bevölkerungsgruppe besonders hart: wohnungslose Menschen. Sie können sich sozialen Abstand, den Rückzug in die eigenen vier Wände, nicht leisten. Dabei sind sie oft in einem schlechten Gesundheitszustand und damit eine Risikogruppe, über die bisher zu wenig gesprochen wird.
Gleichzeitig können sich Wohnungslosentagesstätten, wie die zur Immanuel Albertinen Diakonie gehörende Tagesstätte des Sozialprojekts Prenzlauer Berg, wegen der erforderlichen Maßnahmen zur Vorbeugung einer weiteren Verbreitung des Coronavirus nicht mehr adäquat um ihre Gäste kümmern. Simona Barack, Leiterin des Sozialprojekts Prenzlauer Berg, fordert die Politik deshalb dazu auf, Lösungen zu entwickeln, wie die Wohnungslosentagesstätten ihren Betrieb zum Schutz der Gäste und der Allgemeinheit aufrechterhalten können.
Dezentrale Tagesstätten erhalten!
Simona Barack: „Es ist wichtig, jetzt schnell verantwortungsvolle Lösungen dafür zu finden, wie der Betrieb der dezentralen Tagesstätten aufrechterhalten werden kann. Wo und was sollen die obdachlosen Menschen zu essen bekommen? Wo können sie auf die Toilette gehen, sich waschen, duschen, Wäsche waschen? Wo können sie sich tagsüber aufwärmen und von der kalten Straße wegkommen? Um die Ausbreitung des Coronavirus nicht noch weiter zu beschleunigen, sollten die Menschen nicht über wenige zentrale Sammelstellen versorgt werden.“
Unterdessen findet das Team der Tagesstätte in der Dunckerstraße / Ecke Zelterstraße kreative Notlösungen. Die Essensausgabe ist nach außen verlagert worden, nur vereinzelt dürfen schwächere Besucherinnen und Besucher im Innenraum Platz nehmen - mit den empfohlenen Hygienemaßnahmen und Sicherheitsabständen. Die Toilettenräume dürfen sie nur einzeln betreten, nach jeder Nutzung wird das Bad desinfiziert. Die Postausgabe für 130 Gäste wickeln die Mitarbeitenden über das geöffnete Fenster ab, damit die wohnungslosen Menschen weiterhin in Kontakt mit Ämtern stehen und so Sozialleistungen erhalten können. Beratungen finden nur in Notfällen und dann im Freien statt. „Das alles geht aber nur, solange das Wetter gut ist“, so Barack.
Medizinische Versorgung eingeschränkt
Da die Einrichtung die Essensversorgung über Spenden von Tafeln und lokalen Händlern organisiert, befürchtet die Leiterin, dass wegen der Hamsterkäufe in der Bevölkerung die Spenderkette sehr bald unterbrochen werden könnte. Für die Essensversorgung ist die Tagesstätte dann auf zusätzliche finanzielle Unterstützung angewiesen, um Lebensmittel einzukaufen. Hinzu kommt ein höherer Bedarf an Sachmitteln für Hygienetücher, Desinfektionsmittel, Pappteller und -schüsseln sowie Einwegbesteck. Barack wünscht sich zudem mobile Toilettenkabinen vor der Einrichtung.
Die medizinische Versorgung der Gäste, die oft keine Krankenversicherung haben, ist bereits eingeschränkt. Das Arztmobil fährt die Tagesstätte wegen der räumlichen Nähe im Bus nicht mehr an.
Wie Sie mit einer Spende helfen können
Wenn Sie wohnungslosen Menschen in dieser herausfordernden Zeit helfen und die Tagesstätte im Sozialprojekt Prenzlauer Berg darin unterstützen möchten, können Sie dies mit einer Geld- oder Sachspende tun. Benötigt werden Einweggeschirr (Schüsseln, Teller, Besteck), Schlafsäcke, Wolldecken, Isomatten, Einpersonenzelte, Heizpilze, Obst, Gemüse und Nudeln. Sachspenden können während der Öffnungszeiten, Montag bis Freitag von 10 bis 14 Uhr, in der Tagesstätte abgegeben werden. Bitte vorher anrufen unter der Telefonnummer 030 445 75 06. Geld können Sie über die Projektseite ZelterPate auf der Plattform Betterplace https://betterplace.org/p64334 spenden.
Weitere Informationen
Das Sozialprojekt Prenzlauer Berg ist eine Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen in schwierigen Lebenssituationen sowie für Obdach-, Wohnungs- und Langzeitarbeitslose. Wer die Arbeit des Sozialprojekts regelmäßig mit Spenden unterstützen möchte, kann eine Patenschaft übernehmen und ZelterPate werden. Bekanntester ZelterPate ist der Schauspieler und Musiker Axel Prahl.
- Mehr über die Angebote des Sozialprojekts Prenzlauer Berg erfahren Sie hier
- Informationen über den Förderverein Beratung + Leben finden Sie hier
Ansprechpartnerin vor Ort
Simona Barack
Leitung
Tagesstätte, Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen in schwierigen Lebenssituationen
Sozialprojekt Prenzlauer Berg
Dunckerstraße 32
10439 Berlin
T: 030 445 75 06
sozialprojekt.prenzlauerberg@immanuel.de
Ansprechpartnerin Presse
Dr. Jenny Jörgensen
Kommunikationsmanagerin Presse
Immanuel Albertinen Diakonie
Geschäftsstelle Berlin
Am Kleinen Wannsee 5 A
14109 Berlin
T: 030 80 505-843
M: 0173 2810 906
jenny.joergensen@immanuelalbertinen.de
Basisinformationen
Immanuel Beratung
Psychosoziale Dienste Berlin + Brandenburg
Immanuel Beratung – Psychosoziale Dienste Berlin + Brandenburg ist ein Service der gemeinnützigen Beratung + Leben GmbH. Immanuel Beratung ist der Verbund der Beratungsstellen innerhalb der Immanuel Albertinen Diakonie und bietet psychosoziale Beratung und Unterstützung für Familien, Paare und einzelne Personen in schwierigen Lebenssituationen, Konflikten oder Notlagen an. An zurzeit 20 Standorten stehen Beraterinnen und Berater ratsuchenden Menschen in Berlin und Brandenburg unabhängig von ihrer Nationalität, Religion und sexuellen Orientierung zur Seite.
Die stetig knapper werdenden öffentlichen und kirchlichen Mittel stehen im Gegensatz zur steigenden Anzahl beratungsbedürftiger Menschen. Aus diesem Grund unterstützt der Förderverein Beratung + Leben e.V. die Arbeit in den Beratungsstellen. Ein zentrales Projekt des Fördervereins ist die Initiative ZelterPate mit Axel Prahl als unterstützendem Gesicht.
Weitere Informationen:
www.beratung.immanuel.de
Immanuel Albertinen Diakonie
Die Immanuel Albertinen Diakonie ist im Januar 2019 aus dem Zusammenschluss vom Albertinen Diakoniewerk in Hamburg und der Immanuel Diakonie in Berlin hervorgegangen und steht für gebündelte Kompetenz für Menschen in herausfordernden Lebenssituationen.
Dazu dienen Einrichtungen der stationären Krankenhausversorgung, der Altenhilfe, Hospize sowie Medizinische Versorgungszentren. Hinzu kommen die Betreuung von Menschen mit Behinderungen, Angebote unter anderem in der Suchtkrankenhilfe, der Kinder- und Jugendhilfe und der psychosozialen Beratung. Hoch spezialisierte Akademien für Aus-, Fort- und Weiterbildung, die Trägerschaft für eine themenverbundene Hochschulausbildung sowie Dienstleistungsgesellschaften runden das Angebot ab.
Mehr als 6.800 Beschäftigte in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen erwirtschaften jährlich einen Umsatz von knapp 580 Millionen Euro.
Weitere Informationen:
https://immanuelalbertinen.de/
https://www.albertinen.de/
http://www.immanuel.de/